Mehr Fische sind verendet

Kanton Luzern: Im letzen Jahr wurden im Kanton Luzern 92 Gewässerverschmutzungen registriert. 16 dieser Fälle hatten ein Fischsterben zur Folge – doppelt so viele wie im Vorjahr.

Markant gestiegen gegenüber dem Vorjahr sind die Gewässerverschmutzungen, die ein Fischsterben zur Folge hatten. Im Jahr 2020 wurden insgesamt 16 (Vorjahr 8) Fischsterben aktenkundig. Diese Zahl liegt über dem Mittelwert von zwölf Fällen in den Jahren 2013 bis 2019. 

Die Zahl der Gewässerverschmutzungen durch Baustellenabwasser hat gegenüber dem Vorjahr leicht abgenommen. Die Zahl der Fälle sank auf 18 (Vorjahr 20). 

«Für die Kontrollen hinsichtlich Auflagen zu Umwelt- und Gewässerschutz auf den Baustellen sind die Gemeinden zuständig», hält die kantonale Dienststelle Umwelt und Energie fest. «Für die Gemeinden besteht die Möglichkeit, Umweltkontrollen auf Baustellen an das Zentralschweizer Umweltbauinspektorat oder an spezialisierte Unternehmen auszulagern. Bis jetzt machen wenige Luzerner Gemeinden davon Gebrauch.» Daher hat der Kanton Luzern in Abstimmung mit dem Verband Luzerner Gemeinden (VLG) die Absicht, das Auslösen der Kontrollen von den Gemeinden zu übernehmen. Die Auswahl, welche Baustellen kontrolliert werden sollen, erfolgt nach dem Zufallsprinzip.

Weniger Fälle in der Landwirtschaft

20 Gewässerverunreinigungen wurden durch Landwirtschaftsbetriebe verursacht. Die Anzahl liegt unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Die Ursache der meisten Gülleunfälle war, wie in den Vorjahren, die ungenügende Überwachung beim Umschlag. Durch ein unsachgemässes Umpumpen sowie Fehlmanipulationen besteht die Gefahr, dass Gülle austritt und in Gewässer gelangen kann.

In 17 Fällen waren Gewässerverschmutzungen auf Kanalisations- und Entwässerungsanlagen zurückzuführen. Diese Zahl stieg stark an. Diese Zunahme war einerseits auf mangelnden Unterhalt und Wartung, andererseits auf Fehlanschlüsse oder Falschentsorgung von verschmutztem Abwasser in einer Meteorwasserleitung zurückzuführen.

14.01.2021 :: pd