«Grosse Flexibilität bei der Raumgestaltung gab den Ausschlag»

«Grosse Flexibilität bei der Raumgestaltung gab den Ausschlag»
Das Siegerprojekt sieht für das Oberstufenzentrum einen zweigeschossigen Erweiterungsbau vor. / Bild: zvg
Zollbrück: Das Siegerprojekt aus dem Studienauftrag für den Bau eines neuen Oberstufenzentrums wurde auserkoren. Wegen der Corona-Massnahmen sind die drei Eingaben nur online zu sehen.

Aus ursprünglich 19 Bewerbungen hatte das Beurteilungsgremium, bestehend aus Fachleuten und Vertretern der Gemeinden Lauperswil und Rüderswil, drei Architekturbüros bestimmt, die einen Studienauftrag für den Bau eines Oberstufenzentrums in Zollbrück erhielten. Aus den drei Eingaben hat das gleiche Gremium die Arbeit der Rykart Architekten AG, Liebefeld, als Siegerprojekt ausgewählt.

Wie Jörg Jost, Präsident der Kommission Oberstufenzentrum Zollbrück, darlegt, ist die Auswertung aufgrund von sieben Hauptkriterien und in Begleitung des externen Beratungsbüros IBP plus, Grosshöchstetten, erfolgt. «Alle drei Eingaben weisen eine hohe Qualität auf und unterscheiden sich lediglich in Nuancen», sagt Jörg Jost. «Die Summe aus allen geprüften Kriterien sowie die grosse Flexibilität bezüglich der Raumgestaltung haben schliesslich dem Projekt Rykart zum Sieg verholfen.»

Das Siegerprojekt

Das auserwählte Projekt sieht einen kompakten, zweigeschossigen Erweiterungsbau südwestlich der bestehenden Schulanlage vor. Eine neue Eingangshalle verbindet die drei Gebäude Turnhalle, Aula und Spezialtrakt sowie die Lernlandschaften im Neubau zu einem zusammenhängenden Schulkomplex. Flexible Trennwände im neuen Gebäude sollen es ermöglichen, Gruppenräume zu einem Inputraum zusammenzufassen. Auch der Aufenthaltsraum soll als Schulraumerweiterung genutzt und allenfalls zum Mittagstisch und/oder als Tagesschule ausgebaut werden können. Diese Möglichkeiten sollen den nötigen Spielraum schaffen, um sich den stetig wandelnden pädagogischen Bedürfnissen anpassen zu können. Die Mehrfachnutzungen würden in der Realisierungsphase wie auch in Betrieb und Unterhalt eine hohe Wirtschaftlichkeit und Kosteneffizienz ergeben, steht in den Unterlagen.

Die übrigen Projekteingaben

Wie Kommissionspräsident Jörg Jost einräumt, sind auch die nachplatzierten Eingaben der Bürgi Schärer Architekten AG, Bern, sowie der H+R Architekten AG, Münsingen, bemerkenswert. Diese beiden Studien sehen einen Erweiterungsbau im Bereich des bestehenden Pausenplatzes vor. Der Vorschlag von Bürgi Schärer beinhaltet einen dreigeschossigen Flachdachbau, dessen Konzept aber weniger flexibel ausfällt und nur sehr beschränkt frei bespielbare Lernlandschaften möglich macht. Prägend in diesem Projekt wäre die bewusste Ausgestaltung des Zugangs zur Schulanlage als Hofstatt. 

Die H+R Architekten schlagen in ihrer Studie einen recht massigen, ebenfalls dreigeschossigen Ergänzungsbau mit einem an die bestehenden Bauten angelehnten Satteldach vor. Konzeptionell würden im Neubau der Klassentrakt mit Lernlandschaft, Input-räumen und dem Lehrerbereich untergebracht, der bestehende Spezialtrakt würde für den Fachunterricht (Chemie, Werken, Handarbeit, Musik) ausgestaltet. Insgesamt sah das Bewertungsgremium in diesem Projekt aber organisatorische und betriebliche Mängel, welche Punkteabzüge zur Folge hatten.

Wie geht es weiter?

In einen nächsten Schritt soll, so Jörg Jost, die Offerte für den Projektierungskredit ausgearbeitet werden. «Diesen Kredit werden die Gemeinderäte der beiden Gemeinden bewilligen können. Ziel ist es, das definitive Projekt mit dem Kreditantrag an den Frühjahrsversammlungen 2022 zu beschliessen», sagt Jost. Der Bezug der neuen Anlage könnte dann, bei normalem Planungs- und Bewilligungsverlauf, auf August 2023 erfolgen. 

Aufgrund der Corona-Situation konnten die Studienaufträge nicht, wie ursprünglich vorgesehen, mit einer Ausstellung der Bevölkerung präsentiert werden. Der Schlussbericht des Beurteilungsgremiums sowie die drei Eingabeprojekte sind jedoch auf den Webseiten der Gemeinden Lauperswil und Rüderswil einsehbar.

03.12.2020 :: Max Sterchi (mss)