Widerstand gegen die Schulschliessung

Wiggen: Mittels einer Petition wehren sich 600 Personen aus Wiggen gegen die Schliessung «ihrer» Schule im Sommer 2023. Man nehme die Petition ernst, sagt der Gemeindepräsident.

Der Gemeinderat hatte im August verkündet, dass die Schule Wiggen aufgrund sinkender Schülerzahlen und auf Antrag der Bildungskommission per Ende des Schuljahres 2022/23 geschlossen werden solle. Detaillierte Zahlen lieferte er damals nicht und auch nicht in der Medienmitteilung, in der er über den Eingang einer Petition informiert, welche die Schliessung verhindern will. «Aktuell und in den nächsten Jahren hat es jeweils 37 bis 40 Kinder. Es ist also nicht so, dass die Schule auf Druck des Kantons geschlossen werden müsste», betont Thomas Thalmann vom zehnköpfigen Komitee, das die von 600 Personen unterzeichnete Petition im Oktober eingereicht hat. «Es haben auch viele Leute aus dem Dorf Escholzmatt und Marbach ihre Unterschrift auf die Petition gesetzt, obwohl wir dort gar nicht aktiv gesammelt haben. Wir stehen also nicht alleine da.» 

Kann man nicht ausser Acht lassen

Eine Petition mit 600 Unterschriften könne man nicht ausser Acht lassen, auch wenn zum Teil Nicht-Stimmberechtigte und Bürger von ausserhalb der Gemeinde unterzeichnet hätten, sagt Beat Duss, Gemeindepräsident von Escholzmatt-Marbach. «Der Gemeinderat hat sich mit dem Komitee getroffen und das Thema während zweier Stunden besprochen – fair und anständig», sagt Duss. Der Gemeinderat werde nun die Antworten auf die Petition bis Ende Januar erarbeiten. 

Die Kommunikation ist ein zentraler Punkt, welcher den Petitionären sauer aufgestossen ist. Zum einen haben die Eltern aus der Zeitung erfahren, dass ihre Schule geschlossen werden soll; zum andern hatten sie den Eindruck, dass die Schule Wiggen aus Sicht des Gemeinderats qualitative Mängel aufweise. «Dabei ist die Schule mit der Basisstufe und einer 3. bis 6. Klasse vorbildlich aufgestellt und wird von engagierten Lehrkräften geführt», so Thalmann. Der Gemeinderat schreibt, dass die damals gemachten Aussagen «durchaus unterschiedlich und gegensätzlich verstanden werden konnten». «Dies war jedoch nie beabsichtigt», betont Duss.

26.11.2020 :: Bruno Zürcher (zue)