Bergers 200. Spiel mit einem Extra

Bergers 200. Spiel mit einem Extra
Pascal Berger spielte gegen Bern sein 200. Meisterschaftsspiel. / Bild: zvg
SCL Tigers:

Ein Sieg in einem Derby ist nicht einfach ein Sieg, er ist doppelt schön. So gesehen endete das 200. Meisterschaftsspiel von Pascal Berger für die SCL Tigers am letzten Samstag mit einem «Extra», einem 2:1-Erfolg gegen den SC Bern. Einziger Schönheitsfehler – das Derby fand vor leeren Zuschauerrängen statt. Ganz anders war es am 9. September 2016 gewesen. Da spielte Pascal Berger zum ersten Mal nach seinem Wechsel vom SCB zu den SCL Tigers für die Emmentaler. Doch an sein Debüt wird er sich gar nicht gerne erinnern. In der mit 17’031 Zuschauern ausverkauften PostFinance-Arena ging das Derby mit dem damaligen kanadischen Headcoach Scott Beattie nach einem 1:4-Zwischenstand nach nur 14 Minuten hoch mit 2:6 verloren. Zwischen damals und heute hat sich für Pascal Berger allerdings einiges geändert. Seit der Saison 2017/18 ist der 31-jährige Burgdorfer Captain und er hat am 20. Januar dieses Jahres seinen 2021 auslaufenden Vertrag um drei weitere Jahre bis 2024 verlängert. Und es scheint, als habe er unter dem neuen Headcoach Rikard Franzen, dem Nachfolger von Heinz Ehlers, eine etwas abgeänderte Rolle erhalten. «Päscu» kam bisher im Powerplay nur noch anderthalb Minuten zum Einsatz, ist dafür unter den Penaltykillern mit über 30 Minuten die Nummer 1 und gehört auch bei 5 gegen 5 zu den Langnauern mit der meisten Eiszeit. Auch wenn er bisher nur zwei Assists erzielt hat, war er in den ersten neun Partien einer der wertvollsten Spieler. Pascal Berger führt die Plus/Minusstatistik mit +4 vor Julian Schmutz und Federico Lardi (je +2) an. Seit der 2:5-Startniederlage in Lausanne (-1) wies er in den darauffolgenden acht Runden immer eine positive oder ausgeglichene Plus/Minusbilanz auf. Er gewann mit 47 Prozent rund die Hälfte seiner Anspiele und blockierte mit zehn am viertmeisten Schüsse nach Yannick Blaser (18), Nolan Diem (14) und Sebastian Schilt (11). Matchwinner beim 2:1-Sieg in Bern war Ivars Punnenovs mit einer Abwehrquote von 97,6 Prozent. Egal, ob die PostFinance-Arena ausverkauft und komplett leer ist – der Torhüter der SCL Tigers ist als Lette in einem Derby gegen den SCB ganz offensichtlich gleich hoch motiviert wie ein waschechter Emmentaler. Ein Blick auf seine Bilanz gegen den Kantonsrivalen beweist dies eindrucksvoll. Mit Punnenovs im Tor gewannen die SCL Tigers seit der Saison 2015/16 in zehn von 14 Derbys mindestens einen Zähler und insgesamt 23 von 42 möglichen Punkten (54,8 Prozent). Seine Abwehrquote steht bei ausgezeichneten 91,9 Prozent und der Gegendurchschnitt bei ebenfalls exzellenten 2,23. Dies in einer Zeitspanne, in welcher der SCB dreimal Meister (2016, 2017, 2019) wurde. 

19.11.2020 :: Werner Haller (whz)