Dass der FC Konolfingen drei Captains hat, ist für sie nichts Ungewöhnliches: v.l. Fabian Binkert, Mike Joss, Matthias Neuhaus / Bild: zvg
Fussball, 2. Liga, interregional:: Die drei Captains des FC Konolfingen freuen sich insgeheim über den vollbrachten Heimsieg. Denn für die Moral des Teams war das wichtig.
Mike Joss (MJ), Fabian Binkert (FB) und Matthias Neuhaus (MN), Sie sind alle drei gleichberechtigte Captains beim FC Konolfingen; wie kam es dazu?
MN: Als unser letzter Captain Stephan Schüpbach aufgehört hatte, wählte der damalige Trainer, Hans-Peter Kilchenmann, uns drei als neue Captains und meinte, wir könnten das ja auch zu dritt machen. Das haben wir bis heute so beibehalten – es funktioniert ja richtig gut.
Wie muss man sich das vorstellen auf und neben dem Spielfeld?
MJ: Es ist relativ unkompliziert, auf dem Spielfeld wechseln wir uns ab. Bei Teamsitzungen oder Ansprachen sagt jeder, was er denkt. Unsere Meinungen weichen meist nicht gross voneinander ab. Wir sind alle drei sicher nicht die lautesten, versuchen aber insbesondere, die Jungen zu unterstützen.
Die Aufgabe der Captains besteht ja auch darin, als Bindeglied zwischen dem Trainer und der Mannschaft zu fungieren, funktioniert das auch mit drei Captains?
MN: Ja, problemlos, jeder Captain macht das, was er für richtig hält. Oft sind wir uns sowieso einig.
FB: Zusätzlich empfinde ich es als unsere Aufgabe, mit den jüngeren und neuen Spielern zu sprechen und diese zu integrieren. Dies tun aber auch die anderen Spieler, welche schon länger in dieser Mannschaft spielen.
Nun hatte der FC Konolfingen in den ersten Spielen der Saison etwas Mühe. Griffen Sie als Captain
moralisch unterstützend ein?
FB: Gewinnen ist für die Stimmung und die Moral immer besser. Aber auch nach einer hohen Niederlage beginnen wir nicht an allem zu zweifeln. Dafür spielen wir schon zu lange in dieser Liga und können mit Niederlagen umgehen. Nichts desto trotz war der 2:0-Heimsieg am letzten Wochenende sehr wichtig, um uns im Mittelfeld der Tabelle positionieren zu können.
MJ: Die hohen Niederlagen hatten wir gegen die spielstarken Gegner aus Thun und Liestal. Die Verunsicherung war sicher da, insbesondere bei den jungen und neuen Spielern. Da ist es vor allem an uns dreien, Zuversicht und Vertrauen auszustrahlen. Ich denke, das haben wir geschafft.
Gegen Allschwil habt Ihr gewonnen, die Zuversicht der Captains hat also gefruchtet. Welches Fazit können Sie aus dem ersten Heimsieg der noch jungen Saison ziehen?
MN: Als Mannschaft sind wir näher zusammengerückt. Wir ziehen alle am selben Strang. Es ist jedem Spieler klar, dass es jedes Wochenende eine Top-Leistung braucht, um in dieser Liga bestehen zu können.
Nächstes Wochenende steht das Derby gegen Spiez auf dem Programm, braucht es dazu noch eine spezielle Ansage der Captains?
MN: Diese Spiele sind oft hart umkämpft. Wir wollen den Schwung aus dem letzten Match mitnehmen und gegen Spiez auswärts gewinnen.
FB: Ein Derby gegen Spiez ist immer sehr emotional. Solche Spiele liegen uns. Wir wollen unbedingt gewinnen.
MJ: Wir haben gemerkt, dass wir keinen Zentimeter nachlassen dürfen, wir müssen um jeden Ball kämpfen, ansonsten reicht es gegen keinen Gegner in unserer Gruppe. Im Derby gegen Spiez wollen wir den Heimsieg bestätigen und ein Ausrufezeichen setzen.
Welche Ziele und Ambitionen hegen Sie, als Captains des FC Konolfingen?
FB: Das Ziel für uns muss sein, besser als in der Vorsaison zu sein, fussballerisch und tabellarisch.
MJ: Der Klassenerhalt ist sicher das Minimalziel. Aber schlussendlich müssen wir Spiel für Spiel nehmen und Freude daran haben, wieder Fussballspielen zu dürfen.
MN: Der Klassenerhalt gilt wie immer als Minimalziel. Wir haben viele neue und junge Spieler. Deshalb ist ein weiters Ziel, diese entsprechend zu integrieren. Das liegt auch an uns Captains.