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«Mein Interesse am Zivilschutz wurde von Tag zu Tag grösser»

«Mein Interesse am Zivilschutz wurde von Tag zu Tag grösser»
Seit 2001 ist Walter Gfeller als Zivilschutzkommandant in der Region Trachselwald tätig - Ende Jahr wird er pensioniert. / Bild: Max Sterchi (mss)
Lützelflüh: Auf Ende Jahr geht Zivilschutzkommandant Walter Gfeller in den Ruhestand. Während 34 Jahren war er in verschiedenen Funktionen für den Zivilschutz im Einsatz.

«Nach meiner Ausbildung als Mechaniker und zehnjähriger Tätigkeit in verschiedenen Berufen und Unternehmen bin ich im November 1986 beim Regionalen Ausbildungszen-
trum Zivilschutz (RAZ) in Lützelflüh als technischer Mitarbeiter angestellt worden.» So beschreibt Walter Gfeller den Einstieg in seine Zivilschutzkarriere, die, hätte er nicht einen sehr guten Vorgesetzten gehabt, auch rasch hätte beendet sein können. «Schon nach zwei Wochen hatte ich das Gefühl, diese Tätigkeit sei nichts für mich», sagt er und lacht. «Aber nach einem Gespräch mit dem damaligen RAZ-Leiter Heinz Reinhard hat sich meine Skepsis gelegt und mein Inte-
resse am Zivilschutz wurde von Tag zu Tag grösser. Es folgten Einführungs- und Methodikkurse und bereits zwei Jahre später wurde ich Kursleiter im RAZ.»

Stetige Herausforderungen

Im Jahr 1995 absolvierte Walter Gfeller die Ausbildung zum eidgenössischen Zivilschutz-Instruktor im Ausbildungszentrum in Schwarzenburg. «Diese Ausbildung war für mich sehr lehrreich und hat in mir eine Art Leidenschaft für das Zivilschutzwesen geweckt», resümiert er. Danach übernahm er im RAZ Lützelflüh die Aufgabe als Instruktor und Materialverantwortlicher. 

Einschneidend für ihn war dann die Einstellung der Ausbildungen und die Schliessung des RAZ auf Ende 1998. Walter Gfeller musste seinen Arbeitsplatz ins Regionale Kompetenzzen-
trum Zivilschutz (RKZ) in Aarwangen verlegen. Dort war er als Instruktor tätig und übernahm vorübergehend die Funktion als Kommandant der neu regionalisierten Zivilschutzorganisation Wangen. 2001 wurde er als Kommandant der Organisation Bevölkerungsschutz Amt Trachselwald Plus gewählt. «Diese verschiedenen Aufgaben – besonders im Ereignisfall – unter einen Hut zu bringen, war aufgrund der unterschiedlichen Einsatzgebiete und Distanzen fast unmöglich», erinnert sich Gfeller. «Und so war ich sehr dankbar, als ich ab 2007 vollamtlich für die ZSO Trachselwald Plus tätig sein und eine Geschäftsstelle aufbauen konnte.»

Veränderungen gehören zum Job

Nicht nur bauliche und organisatorische Veränderungen gehörten zum Berufsalltag von Heinz Gfeller, auch personell hat sich vieles gewandelt. «Am Anfang meiner Tätigkeit waren die Zivilschutz-Angehörigen 50 bis 60 Jahre alt und hatten vorher Militärdienst geleistet. Wir arbeiteten mit altem Militärmaterial; die Motivation der Kursteilnehmer hielt sich in Grenzen und dafür hatte ich auch Verständnis», erzählt der bald 65-Jährige. In der Zwischenzeit seien die Mannschaftsbestände und das Alter der Schutzdienstpflichtigen stark gesunken. «Mit den jungen Leute zu arbeiten ist inspirierend, ein grosser Teil ist sehr motiviert und ihre Arbeit ist natürlich viel effizienter als früher», lobt Gfeller die heutige Personalsituation.

Und was macht das Ehepaar Gfeller nach der Pensionierung? «Ich möchte im nächsten Jahr mit meiner Frau über mehrere Wochen den Norden bereisen, will schon länger geplante Wanderungen unternehmen, vermehrt Skifahren und freue mich auf mehr Zeit für unsere Enkelkinder», sagt er; diese Vorfreude ist ihm anzusehen. Mit Walter Gfeller tritt ein Mann in den Ruhestand, der sich 34 Jahre lang aktiv und mit fundiertem Fachwissen für den Bevölkerungsschutz engagiert und die Ausbildung stark mitgeprägt hat. 


24.09.2020 :: Max Sterchi (mss)