SCL Tigers AG weist einen Verlust aus

Langnau: Die Corona-Pandemie schlägt sich auch in der Rechnung der SCL Tigers AG nieder. In der abgelaufenen Saison resultiert ein Minus – erstmals seit fünf Jahren.

Die Eishockey-Saison wurde am 12. März unmittelbar nach Abschluss der 50 Qualifikationsspiele abgebrochen. Die nicht ausgetragenen Playoffs – respektive im Fall der SCL Tigers Ranking-Round und eventuell Playouts – schlagen sich in den Finanzzahlen nieder: Die SCL Tigers AG muss für die abgelaufene Saison einen Verlust von 242’000 Franken verbuchen – in den letzten fünf Saisons konnte sie stets Gewinne erwirtschaften. «Dank der in den letzten Jahren gelegten soliden Basis mit dem Abbau der Schulden ist dieser Verlust verkraftbar», erklärt Geschäftsführer Peter Müller.

Nach dem Abbruch der Saison hat die Führung der SCL Tigers AG Massnahmen eingeleitet, um den finanziellen Schaden zu begrenzen: Alle Mitarbeitenden der SCL Tigers AG verzichteten im April auf einen Teil des Lohnes. «Ich möchte auch hervorheben, dass wir eine grosse Solidarität spüren», sagt Müller. So seien trotz des Saisonabbruchs keine Rückforderungen eingegangen – weder von Abo-Besitzern noch von Sponsoren. 

Wie wird die nächste Saison?

Auch was die kommende Saison anbelangt, kann das Langnauer Eishockeyunternehmen auf Solidarität zählen. So haben die Fans der SCL Tigers mehr als 120’000 Franken gesammelt. 

«Wir setzen den Hebel bei den Ausgaben an und werden keine weiteren Ausländer verpflichten», nennt der Geschäftsführer ein Beispiel. Dass auch andere Unternehmen wegen Covid-19 in schwierigen Situationen stecken, zeigt sich am Umstand, dass die Sponsoring-Einnahmen für die kommende Saison rund 15 Prozent tiefer ausfallen werden. «Wegen der unsicheren Lage haben wir mit den Sponsoren, statt nur einer Zahlung, nun zwei Tranchen vereinbart», erklärt Müller. Massgeblich beeinflusst wird die Zukunft der SCL Tigers weiter von den Regelungen, welche die Heimspiele betreffen. «Je nach dem, wie viele Zuschauer an den Heimspielen erlaubt sind, werden auch die Einnahmen ausfallen», sagt Peter Müller, der auch Verständnis für die Massnahmen hat: «Die Gesundheit der Bevölkerung steht über allem.»

03.09.2020 :: Bruno Zürcher (zue)