«Wir arbeiten noch an einer möglichst fairen Lösung für alle»

«Wir arbeiten noch an einer möglichst fairen Lösung für alle»
Die Knacknuss: Wer darf welche Spiele vor Ort anschauen? Die SCL Tigers arbeiten an einer fairen Lösung zur Verteilung der Plätze. / Bild: zvg
SCL Tigers: Während die Spieler eifrig ihre Sommertrainings absolvieren, studieren die Herren in der Geschäftsleitung an Schutzkonzepten und Sicherheitsszenarien herum.

Peter Müller, mit welchen Auflagen müssen Fans und Zuschauer diese Saison rechnen, wenn sie ein Spiel in der Ilfishalle besuchen möchten?

Ausgehend von den aktuell geltenden Auflagen des Bundes, 300 zurückverfolgbare Zuschauer pro Block und insgesamt nicht mehr als 1000 Personen, erarbeiten wir ein Grobkonzept mit Sitzplätzen. Es soll aufzeigen, wie wir die Zuschauer sicher und mit gebührendem Abstand vom Eingang bis zu ihrem Sitzplatz und am Ende wieder zum Ausgang führen können. Die Abtrennung der verschiedenen Sektoren betreffen auch die Toiletten sowie die Verpflegungsmöglichkeiten. Die vorhandenen Ein- und Ausgänge sind massgebend für die Lenkung der Zuschauer. Klar ist uns aber schon jetzt, dass wir das Stadion nicht werden füllen dürfen. 


Das heisst, nicht alle Saisonabonnementsbesitzer werden ihren Platz auf sicher haben. Wie wird entschieden, wer welche Spiele vor Ort sehen darf?

Aktuell sind ungefähr 3000 Abonnements bezahlt worden. Wir sind sehr erfreut über den Verlauf.  Leider ist es aber so, dass nicht alle Platz haben werden. Wir arbeiten an einer möglichst fairen Lösung, denn wir möchten allen Zuschauerkategorien die Möglichkeit bieten, unsere Spiele zu sehen. Wir sind diesbezüglich auch mit den Fanvertretern im Gespräch. Den Verteilschlüssel und -mechanismus können wir derzeit aber noch nicht präsentieren. Mit der Detailplanung wollen wir zuwarten bis nach dem 12. August. Dann findet die nächste Pressekonferenz des Bundes statt, wovon wir weitere Entscheide und mehr Klarheit erhoffen. 


Besteht denn Klarheit betreffend Saisonbeginn und Spielplan?

Ich gehe davon aus, dass wir am 18. September beginnen werden. Auch Spieler und Staff arbeiten auf den regulären Saisonstart hin. So durchlaufen derzeit die Spieler ihre Fitnesstests und nächsten Montag findet das erste offizielle Eistraining der SCL Tigers in der Ilfishalle statt.


Wie geht es der Mannschaft in dieser besonderen Zeit?

Sie sind alle topmotiviert im Sommertraining. Wir hielten das Team auch stets auf dem Laufenden, somit wissen sie betreffend Hygienemassnahmen und Corona-Verhaltensregeln Bescheid. Robbie Earl befindet sich momentan noch in der Quarantäne, denn er besuchte seine Familie in Amerika. Der Coaching-Staff reiste einen Tag nach der Streichung Schwedens von der Risikoländerliste an und ist somit bereit für den Einsatz. 

 

Haben die SCL Tigers ein Szenario, wann der reguläre Spielbetrieb aus finanziellen Gründen abgebrochen werden müsste?

Wir haben uns diesbezüglich schon Gedanken gemacht, allerdings wäre ein Entscheid zum Saisonabbruch Sache der Liga. Unsere Aufgabe ist, die jeweiligen Entscheidungen und Auflagen zu akzeptieren und mit diesen Rahmenbedingungen die bestmögliche Lösung umzusetzen. Wir hoffen sehr, dass spätestens ab November die Spiele mit mindestens 50 Prozent der Zuschauerkapazität durchgeführt werden dürfen. Sonst wird es aus wirtschaftlicher Sicht für uns wie auch für das gesamte Eishockey sehr schwierig.

 

Nebst den fehlenden Einnahmen schnellen die Kosten zum Umsetzen der geforderten Massnahmen in die Höhe. Wie haben Sie das budgetiert?

Es gilt derzeit ein rigoroses Kostenmanagement. Einerseits werden die Kosten für die zu treffenden Massnahmen steigen und andererseits wissen wir nicht mit welchen Einnahmen wir rechnen können. Auch wenn wir Seitens Sponsoren und Fans eine grosse Solidarität spüren, fehlen eben doch viele Einnahmen. In Zahlen kann ich das aber noch nicht beziffern.


Die Schutzmassnahmen für die Zuschauer sind das eine, doch wie steht es um den Gesundheitsschutz der Spieler?

Die Liga hat ein Rahmenschutzkonzept vorbereitet, das alle Bestimmungen beinhaltet und jeder Klub umsetzen muss. Man hat versucht, aus den Vorfällen im Fussballbetrieb zu lernen. Im Konzept geht es um die Fragen, wie wir mit Tests umgehen sollen und was eine Mannschaft machen muss, falls ein Spieler infiziert ist. Es soll genau definiert werden, wie man in welchem Fall vorgehen muss. Die Details werden seitens Liga nach dem 12. August bekannt gegeben.

30.07.2020 :: Olivia Portmann (opk)