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Der Berufsabschluss: Ein grosser Schritt vorwärts

Der Berufsabschluss: Ein grosser Schritt vorwärts
Sven Truffer arbeitet gerne im Garten der Friederika Stiftung. / Bild: Kathrin Schneider (skw)
Walkringen: Sven Truffer schloss letzte Woche seine Ausbildung in der Friederika Stiftung ab. Der Gärtner EBA mit Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau freut sich auf die Zukunft.

Sven Truffer ist 21-jährig und wohnt im Moment am Wochenende noch bei seiner Mutter und der jüngeren Halbschwester in Langenthal. Früher seien sie sehr viel umgezogen, aber nun nicht mehr.

In Langenthal hat er auch die Schule besucht. «Zuerst die Kleinklasse, dann ein Jahr die Realschule, später wieder die Kleinklasse», berichtet er. Dann kam die Berufswahl. «Ich habe sehr viel geschnuppert», erinnert er sich: «Als Coiffeur, Schreiner, Lackierassistent, mit Autos, als Gärtner.» Dann sei für ihn klar gewesen, dass nur Gärtner in Frage komme. Auf die Friederika Stiftung sei er durch seine ältere Schwester gekommen, die auch hier ihre Ausbildung absolvierte. Er habe dann in der Gärtnerei geschnuppert und die Ausbildung zum Praktiker PrA Gärtnerei gestartet. 

Lieber draussen, als in der Gärtnerei

Sven Truffer zeigt stolz auf die Kräuterterrassen vor der Gärtnerei. «Dort habe ich mitgearbeitet», sagt er und weist auf gesetzte Stauden und Blumen hin. Im ersten Jahr habe er mehr mit Zierpflanzen gearbeitet, dann aber schnell gemerkt, dass er lieber draussen arbeite als Landschaftsgärtner. Platten legen, mit Maschinen hantieren, Neues anpflanzen, das seien seine Vorlieben. Frédéric Bischof, der ihn die letzten zwei Jahre als Ausbildungsverantwortlicher begleitete, lobt ihn: «Sven arbeitete meistens sehr motiviert, war umgänglich und flexibel. Er hatte auch keine Angst vor Maschinen wie dem Bagger, der Bodenfräse oder dem Steinschneider.» Was macht Sven Truffer weniger gern? «Jäten», sagt er verschmitzt und lacht.

Wohnen als Lebensschule

Sven Truffer entschied sich nach der ersten Lehre, die anspruchsvollere EBA-Ausbildung in Angriff zu nehmen. Deshalb blieb er vier Jahre in der Friederika Stiftung, wo er auch wohnte. Im Gegensatz zur ersten Ausbildung, die durch die IV finanziert wurde, zahlte nun die Friederika seinen Lohn und die IV finanzierte das Wohnen. Ob im Stöckli oder in den Wohngruppen, er habe sicher viel gelernt in dieser Zeit. «Wie man richtig putzt, kocht, oder auch die Bettwäsche wechselt.» Er werde das Team hier sicher vermissen, schliesslich habe er auch seine Freundin hier kennengelernt und gute Kollegen getroffen.

Aufbruch in Richtung Selbständigkeit

Letzte Woche fand nun die diesjährige Abschlussfeier der Lernenden statt. «Ganz im Zeichen von Corona», wie Susanne Barben, Leiterin der Administration, berichtet. «Wie bei einem Drive-In kamen die Familien im Halbstundentakt und wanderten an den verschiedenen Bereichen der Friederika Stiftung vorbei.»

Sven Truffer freute sich auf diesen Tag auch aus einem anderen Grund. Er zog direkt nach der Feier um – in ein begleitetes Wohnen nach Konolfingen. Geholfen beim Umzug hat ihm sein neuer Chef, Didier Fasel von Fasel Reinigungen, Boll. 

Truffer hat bei seinem neuen Arbeitgeber während mehrerer Monate schon als Praktikant einmal in der Woche gearbeitet. Gartenpflege, Reinigungen, Hauswartsarbeiten, oder auch Umzüge – der frisch ausgebildete Berufsmann freut sich darauf. Und die Autoprüfung, das sei sein nächstes Ziel. Und vielleicht später noch eine weitere Ausbildung, aber jetzt brauche er zuerst mal eine Pause.

Ausbildungsangebot in mehreren Berufen
16.07.2020 :: Kathrin Schneider (skw)