Weiterhin neun Gemeinderäte

Langnau: Die Gemeinde Langnau gehört mit ihrem neunköpfigen Gemeinderat zu den Ausnahmen. Eine Verkleinerung ist kein Thema. Diese Grösse bewähre sich, sagt der Gemeinderat.

Vor vier Jahren schien die Zeit des neunköpfigen Gemeinderats abgelaufen. Das Parlament hatte ein Postulat von BDP, FDP, GLP und EVP erheblich erklärt und damit den Gemeinderat beauftragt, zu prüfen, ob das Langnauer Modell noch zeitgemäss sei. 

«Es mag mutlos erscheinen nichts zu ändern», meinte Gemeindepräsident Walter Sutter am Montagabend zu den Mitgliedern des Gemeindeparlaments. «Wir haben uns intensiv mit der Organisation des Gemeinderats befasst. Es war klar, dass dabei die Zahl der Mitglieder das Kernstück bildet.» In den Workshops, für die auch ein externer Berater engagiert worden ist, seien aber nur wenige Argumente auf den Tisch gekommen, welche für eine Verkleinerung sprachen, fasste Walter Sutter zusammen.  

Parteienlandschaft berücksichtigen

Ein Modell mit drei oder fünf Gemeinderäten sei bereits rasch durchgefallen, orientierte der Gemeindepräsident weiter. «Sieben Mitglieder wäre eine Variante.» Allerdings überzeuge das Neunergremium mehr. Die Arbeitsbelastung sei nicht so gross wie bei einem kleineren Gemeinderat, was für den Milizbetrieb von Vorteil sei. Auch könne mit neun Gemeinderatsmitgliedern die Parteienlandschaft besser abgebildet werden. Langnaus Parteienvielfalt kann sich in der Tat sehen lassen: Im Parlament politisieren SP, Grüne, GLP, EVP, BDP, FDP und SVP – im Gemeinderat vertreten sind SVP (4 Sitze), SP (3) sowie FDP und BDP mit je einem Mitglied. 

Gemeindepräsident Walter Sutter meinte abschliessend, dass es keinen Sinn mache, nur etwas zu ändern um des Änderns willen. 

Seitens des Parlaments scheint die Verkleinerung nicht mehr eine hohe Priorität zu geniessen. Einzig die EVP wollte sich zu den Ergebnissen der Abklärungen äussern. «Im Endergebnis sind wir einverstanden», meinte André Röthlisberger. «Wir hätten uns aber eine kritischere Betrachtung gewünscht. Es ist der Eindruck entstanden, dass einige Optionen nicht haben geprüft werden wollen.»

25.06.2020 :: Bruno Zürcher (zue)