Ein Zustupf auch für Laienvereine

Schüpfheim: Auch Laienvereine können in Zusammenhang mit der Covid-Verordnung des Bundes finanzielle Unterstützung erhalten – sofern sie von dieser Möglichkeit wissen.

Wegen des Corona-Virus konnten auch Laienvereine ihre kulturellen Anlässe nicht durchführen, was manche in finanzielle Schwierigkeiten bringen kann. Am 20. März hat der Bund für den Kultursektor ein umfassendes Massnahmenpaket in der Höhe von 280 Millionen Franken beschlossen. «Für die Stützung der kulturellen Laienvereine der Sparten Musik, Theater und Tanz enthält das Paket Finanzhilfen im Umfang von zehn Millionen Franken», schreibt die CVP-Kantonsrätin Gabriela Schnider in einer Anfrage an den Luzerner Regierungsrat. Von ihm will sie wissen, ob die vielen Laienvereine über die Möglichkeit informiert worden sind, dass sie ein Unterstützungsgesuch einreichen können. Insbesondere denkt die Kantonsrätin an Vereine, welche nicht einem grossen Verband angeschlossen sind. 

Ausgaben, aber keine Einnahmen

Persönlich gehört Gabriela Schnider seit 40 Jahren dem Orchesterverein Schüpfheim an, welchem sie seit 2010 als Präsidentin vorsteht. Das 15-köpfige Streichorchester hatte unter Anleitung des Dirigenten Jürg H. Zahn für die Konzerte im März dieses Jahres eine Serenade eingeübt und auch schon die Programme drucken lassen. «Und dann konnten wir unsere Konzerte natürlich nicht abhalten und damit auch keine Kollekte einnehmen», berichtet Gabriela Schnider. «So wie uns ist es sicher vielen anderen Vereinen ergangen.» Die Vereinspräsidentin hat daraufhin ein Unterstützungsgesuch eingereicht und vor einigen Tagen positiven Bescheid erhalten. Angesichts des Umstandes, dass der Bund zehn Millionen Franken für alle Laienvereine der Schweiz reserviert hat, erstaunt es nicht, dass der Zustupf für den Orchesterverein nicht riesig ist. «Ich finde es schon toll, dass der Bundesrat damit das Wirken dieser Vereine würdigt», sagt Gabriela Schnider, welche den genauen Betrag nicht nennen will. «Schliesslich investieren viele Leute viel Zeit und Herzblut in die Vereine. Da ist es wichtig zu wissen, dass man als Verein auch ein Unterstützungsgesuch einreichen kann, um finanzielle Schwierigkeiten zu mildern.» 

Der Luzerner Regierungsrat hat die Anfrage der Kantonsrätin aus Schüpfheim noch nicht beantwortet. Der Kantonsrat wird diesen Vorstoss voraussichtlich in der Juni-Session behandeln, gemeinsam mit vielen weiteren Vorstössen, die in Zusammenhang mit dem Corona-Virus eingereicht worden sind.

04.06.2020 :: Bruno Zürcher (zue)