Gekocht wird im Westernzelt, bis der Umbau beendet ist

Gekocht wird im Westernzelt, bis der Umbau beendet ist
Weil der Westernanlass in der «Fraumatt City» abgesagt werden musste, kann der «Bären» das Zelt nutzen. / Bild: Pedro Neuenschwander (pnz)
Dürrenroth: Im «Bären» wird im Moment gehämmert, gemauert und gestrichen, die Räume sind in Baustaub gehüllt. Die Renovationsarbeiten wurden wegen der Corona-Pause vorgezogen.

Seit elf Jahren führen Chantal und Volker Beduhn gemeinsam das Romantikhotel Bären in Dürrenroth. «Im vergangenen Herbst führten wir mit dem ganzen Kaderteam einen Zukunfts-Workshop durch. Zur Diskussion standen unter anderem die Abläufe im Küchenbereich und die damit verbundenen, notwendigen Sanierungsmassnahmen», erklärt Volker Beduhn. Ideen wurden zusammengetragen, Optimierungen diskutiert. «Wir zogen verschiedene Küchenkonzepte in Betracht», ergänzt Chantal Beduhn. Es wurde philosophiert, was die Zukunft wohl bereithält, wo noch verstecktes Potenzial liegt und in welche Richtung sich das Romantikhotel bewegen soll. «Schliesslich entstand ein Konzept, an welchem wir uns künftig festhalten wollen und welches uns immer wieder den Weg aufzeigen soll», sagt der Gastronom. Alle Sanierungsmassnahmen waren für 2021 vorgesehen.

«Als der Bundesrat Mitte März den Lockdown verkündet hat, habe ich nicht lange überlegt und mit René Brogli, Verwaltungsrat des Romantikhotels, früherer Inhaber sowie ‹Bären›-Liebhaber, Kontakt aufgenommen», sagt Volker Beduhn. Ziel des Gesprächs war, alle für 2021 vorgesehenen Renovationsarbeiten möglichst während der Corona-Pause durchzuführen. 

Auch für Brogli war es eine Herzensangelegenheit, eine Chance, die es zu packen galt. Er wurde als Berater sowie als Bauleiter zugezogen. Zusammen mit den Handwerksbetrieben aus dem Umfeld und der Region wurden die ersten Schritte vorbereitet. Baupläne entstanden, die Küchenprofis definierten die künftige Food-Werkstatt, alle brachten ihre Ideen ein. Rund einen Monat nach dem Lockdown, am 14. April, ging es los. Der erste Bagger stand da, die Umbauarbeiten konnten beginnen.

Hilfe aus der Nachbarschaft

Aufgrund der fehlenden Lagerräume, des Lärms und des Baustaubes und weil der Hotelbetrieb weitergeführt werden sollte, musste ein Küchenprovisorium her. Aufgrund der Corona-Krise wurde auch der Westernanlass «Fraumatt City», welcher jährlich in Dürrenroth stattfindet, abgesagt. «So kam es, dass ein ausgeliehenes Westernzelt auf der Terrasse vor dem ‹Bären› zu unserer Küche wurde», erklärt Volker Beduhn. Ein Nachbar hat dem Hotelbetrieb zudem seine Garage zur Installation der Abwaschanlage zur Verfügung gestellt. Dass sich die Behördenmitglieder positiv zum Vorhaben gestellt haben, verhalf dem Projekt ebenso zur raschen Realisierung. «Einfach grossartig, auf solch kreative Lösungen und so viel Flexibilität zurückgreifen zu dürfen», betont Volker Beduhn.

Hotel blieb offen

Krisenzeiten erfordern ein Umdenken. Alle Arbeitsabläufe wurden überprüft und optimiert. Die fünfzig Angestellten und auch die zehn Auszubildenden durften mehr Verantwortung übernehmen. Das Gastgeberpaar ist dankbar, dass der Hotelbetrieb weiterhin geöffnet blieb und den Gästen das Abendessen zubereitet werden konnte. Für externe Gäste wurde ein Take-away und ein Lieferdienst angeboten. 

Es ist das Ziel, die Arbeiten bis Anfang August 2020 zu beenden. «Wir freuen uns, unsere Gäste danach in den renovierten, heimeligen Räumen, im gegenüberliegenden frisch gestrichenen Gästehaus ‹Kreuz› und im Kreuzgarten wieder begrüssen und verwöhnen zu dürfen», sagt Volker Beduhn.

04.06.2020 :: Pedro Neuenschwander (pnz)