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Schwarzfahren in Coronazeiten

Obwohl die öffentlichen Verkehrsbetriebe während der Coronazeit keine Kontrollen durchführen, ist nach wie vor jeder Fahrgast in Bahn und Bus verpflichtet, ein gültiges Billett zu kaufen. Es gibt zwei verschiedene Arten, mit dieser Situation umzugehen. Entweder bezahle ich für meine Reise, denn schliesslich beziehe ich eine Dienstleistung, oder ich fahre gratis und überlege mir eine Ausrede, um mein eigenes Gewissen zu beruhigen. Neben dem guten Gewissen sehe ich weitere Gründe, welche dafürsprechen, ein Billett zu kaufen. Mal abgesehen davon, dass der ÖV auf Finanzen angewiesen ist, geht es um meine persönliche Verantwortung. Das Wort «Verantwortung» beinhaltet, dass ich auf mein Handeln oder Nichthandeln eine Antwort geben kann, nicht zuletzt vor mir selber und auch vor Gott. Morgen feiern wir Christi Himmelfahrt (Auffahrt). An diesem Tag hat Jesus von seinen Jüngern Abschied genommen und ist aufgefahren zurück zu seinem Vater im Himmel. Engel verkündigten den verdutzen Jüngern, dass Jesus einmal auf dieselbe Art zurückkommen würde. Spätestens an diesem Tag müssen alle Menschen vor ihm ihr Leben verantworten, unabhängig davon, ob sie an Gott geglaubt haben oder nicht. Diese Tatsache ist für mich ein triftiger Grund, dass ich mein Bahnbillett auch in Coronazeiten bezahle. Ein vielleicht noch grösserer Grund ist, dass ich ein von Gott beschenkter Mensch bin. Ich habe mein Leben geschenkt bekommen, bin in einem friedlichen Land gross geworden, habe ein Dach über dem Kopf, jeden Tag genug zu essen und bin geliebt, besonders auch von Gott, der mich wertvoll geschaffen hat. Für mich sind das gewichtige Gründe, aufs Schwarzfahren zu verzichten. 

20.05.2020 :: Herbert Held