Viele Zahlen und tierisch interessante Geschichten

Viele Zahlen und tierisch interessante Geschichten
Dieser Appenzeller-Hund Nero schafft es in der Hitparade auf Platz 10. / Bild: zvg
Emmental/Entlebuch: Hunde, Pferde und Rinder müssen auf zentralen Datenbanken der Firma Identitas registriert werden. Die Zahlen geben interessante Einblicke in die Tierhaltung.

Mit 574 Hündinnen und Rüden weist die Gemeinde Langnau die höchste Anzahl Hunde im Gebiet der «Wochen-Zeitung» aus. Dies erstaunt wenig, zumal Langnau auch was die Einwohner anbelangt, die Nase vorne hat – wo es viele Herrchen gibt, hats auch viele Hündchen. Am zweitmeisten Hunde leben in der Gemeinde Sumiswald mit 556 Exemplaren und auf Platz 3 folgt mit 417 Hunden Escholzmatt-Marbach, eine ebenfalls grössere Gemeinde. Betrachtet man indes den Hundebestand pro 100 Einwohner, wird die Rangliste von anderen Orten angeführt: Mit 19,2 Hunden pro 100 Personen wird in Landiswil am meisten gebellt. Auf den weiteren Rängen folgen Häutligen (16), Trachselwald (14,4) und Röthenbach (13,8). 

Die häufigste Hunderasse

Viel Spannung scheint auf den ersten Blick die Statistik über die Hunderassen zu versprechen. Bei genauerer Betrachtung fällt indes auf, dass mit Abstand am meisten Hunde unter «weitere Rassen» registriert wurden, gefolgt von «Mischling». Erst viel weiter hinten stösst man auf reinrassige Hunde: Labrador Retriever, Chihuahua, Yorkshire Terrier, Jack Russell Terrier, Golden Retriever, Border Collie, Deutscher Schäferhund und Zwergpudel sind hier die schweizweit beliebtesten Hunde. Von den einheimischen Rassen findet man in dieser Liste einzig den Berner Sennenhund; die Entlebucher sind in dem Auszug der Datenbank nicht aufgeführt. 

Freiberger: Die klare Nummer 1

Bei den Pferden ist mit dem Freiberger eine Schweizer Rasse weit verbreitet. Mit 18’700 Stück leben fast so viele Freiberger in der Schweiz wie Pferde, welche in der Datenbank unter «weitere Rassen» geführt werden (19’800 Pferde). Geburten werden bei den Freibergern mit Abstand die meisten registriert und jetzt ist Saison. Mit rund 30 Prozent ist der April der Geburtsmonat Nummer 1. 

Was die Verbreitung betrifft folgt auf Platz 3 «Europäisches Sportpferd Schweiz», gefolgt von «Esel Rasse unbekannt». Reinrassige Equiden – wie Pferde, Ponys und Esel genannt werden – sind in den Statistiken auch zu finden. Die Spitzenreiter: Shetlandpony, Islandpferd, Haflinger, Araber, Quarter Horse. Welche Rasse besonders langlebig ist, geht aus der Statistik nicht hervor. Klar ist aber, dass Equiden ein fast biblisches Alter erreichen können. Aktuell sind laut den Zahlen der Firma Identitas 35 Tiere registriert, welche 40 und mehr Lenze zählen! 

Wachseldorn ist Spitze

Mit 252 Equiden zählt wiederum die Gemeinde Langnau im Gebiet der «Wochen-Zeitung» die meisten Tiere. Am meisten Pferde pro Einwohner hat es in der Gemeinde Wachseldorn; auf hundert Einwohner zählt man dort exakt 17,4 Equiden. Auf dem zweiten Platz folgt Oberhünigen mit 12,3 Tieren, vor dem benachbarten Niederhünigen (8,9). 

Was die Geschlechterquote betrifft, sind Pferdehalter sehr ausgeglichen: 51 Prozent der gehaltenen Tiere sind weiblich gegenüber 11,5 Prozent Hengsten und 37,5 Wallachen. 

Kühe klar in der Überzahl 

Besonders hoch präsentiert sich die «Frauenquote» bei den Rindern: 83 Prozent – oder konkret 1,26 Millionen Tiere – der Kategorie Rinder sind weiblich. Die Stiere weisen eine Quote von 15 Prozent aus und recht selten sind Ochsen (zwei Prozent). Insgesamt hat der Rinderbestand in der Schweiz in den letzten zehn Jahren abgenommen; von 1,6 auf 1,52 Millionen Tiere. 

Spannend ist die Entwicklung innerhalb der Rassen. Zwar liegt auch bei den Rindern «Rasse unbekannt» auf Platz 1, doch die Zahl der Tiere, die so registriert wurden, hat sich in den letzten zehn Jahren halbiert. Nun zu den eigentlichen Rassen: Schweizweit am stärksten verbreitet ist Braunvieh mit aktuell rund 280’000 Rindern, wobei der Bestand seit 2010 um 160’000 Tiere abgenommen hat. Auf Platz 2 schaffen es die Holstein-Rinder mit gut 200’000 Stück. 

Viel mehr Red-Holstein

Auf dem dritten Rang folgt laut der Statistik Red-Holstein. Sie ist die Gewinnerin der letzten Jahre. Während 2012 um 27’000 Tiere unter dieser Rasse registriert worden sind, werden heute 183’000 Red-Holstein-Rinder angegeben. Auf den weiteren Rängen folgen Swissfleckvieh, das auch zulegen konnte. Weiter: Simmental, Limousin, «weitere Rassen», Angus, Original Braunvieh, Montbéliarde, Eringer, Grauvieh, Jersey, Highland Cattle und Charolais; von Letzteren werden schweizweit knapp 6000 Tiere gehalten.

Top Ten der Hundenamen

1. Luna (Hündinnen), 2. Kira, 3. Bella, 4. Nala, 5. Mia, 6. Lola, 7. Gina, 8. Stella, 9. Lucy, 10. Nina, 

1. Rocky (Rüden), 2. Lucky, 3. Max, 4. Jack, 5. Snoopy, 6. Leo, 7. Simba, 8. Balu, 9. Bobby, 10. Nero


Top Ten der Pferdenamen

1. Luna (Stuten), 2. Fiona, 3. Cindy, 4. Stella, 5. Fanny, 6. Nina, 7. Nora, 8. Lara, 9. Sina, 10. Ronja


Top Ten der Kuhnamen

1. Bella, 2. Fiona, 3. Nora, 4. Bianca, 5. Tina, 6. Nina, 7. Sina, 8. Belinda, 9. Diana, 10. Luna


In der Schweiz leben fast 4300 Kälber und Kühe, welche den Namen Bella tragen. Dieser Name ist sowohl in der Deutschschweiz wie auch in der Romandie am weitesten verbreitet. Im Tessin indes steht Luna auf dem ersten Rang. Zu den Namen von Stieren und Ochsen sind bei Identitas keine Statistiken verfügbar. 

30.04.2020 :: Bruno Zürcher (zue)