Hamsterkäufer

In der Zeitung habe ich gelesen, dass viele wegen des Coronavirus’ Hamsterkäufe machen. Mir ist zwar nicht ganz klar was Hamster gegen Corona nützen sollen. Die Behörden schaffen es natürlich wieder einmal nicht, uns richtig zu informieren. Ich habe zwar keine Angst vor Corona, aber ich möchte trotzdem nicht sterben. Aus diesem Grund habe ich mir jetzt auch zwei Hamster gekauft.

Ich befürchtete schon, dass die Tiere wegen des Corona ausverkauft sein könnten. Zu meinem Erstaunen war ich aber der einzige Kunde in der Zoohandlung. Ich wurde sehr gut beraten. Eines müssen Sie allerdings wissen:
Mit dem Kauf der Tiere ist es nicht getan. Es braucht auch noch einen Käfig. Der wird in der Fachsprache Nagarium genannt. Zudem wurde mir noch ein Hamsterrad empfohlen: Ein bisschen Spass und Auslauf sollten die Tierchen ja auch noch haben. Des weiteren brauchte es noch Heu, Streu und
Futter. Schlussendlich kostete mich das Ganze: 245.80 Franken. Aber wenn man dadurch sein Leben und vielleicht noch das der Nachbarn retten kann, gibt man gerne mal auch etwas
mehr aus.

Ich habe mich übrigens für ein
Pärchen entschieden. Zu Ehren des Corona taufte ich das Männchen Cor und das Weibchen Ona. Und ich kann
ihnen sagen: Ich habe richtig Freude an meinen beiden Schätzelis. Vielleicht sollte ich das hier nicht schreiben, aber ich habe echt schon gedacht: Zum Glück gibt es diese Krankheit. Einzig in der Nacht wird das Ganze zuweilen etwas mühsam: Stundenlang rennt Cor im Hamsterrad und Ona schaut ihm dabei zu. In der dritten Nacht begann dann das Rad plötzlich furchtbar zu quietschen, so dass ich definitiv nicht mehr schlafen konnte. So stand ich um drei Uhr auf. Ich bemerkte, dass der Achse des Hamsterrades eine Schmierung fehlt. Zum Glück hatte ich die Idee, diese zu ölen. Das hat wunderbar funktioniert. Während der ölung
durften übrigens Cor und Ona frei in der Wohnung herumrennen, was ihnen sichtlich Spass machte.

Doch nach zwei Wochen stellte sich eine weitere Unannehmlichkeit ein. Es begann in der ganzen Wohnung furchtbar zu stinken. Man stellt sich gar nicht vor, in welchem Ausmass so kleine
Tiere koten können! Der Gestank
wurde unerträglich. Plötzlich wurde mir auch klar, weshalb sich so viele Menschen Schutzmasken kaufen.
Am nächsten Tag ging ich dann in den Baumarkt. Dort fand ich die mit Abstand billigsten Schutzmasken. 30 Stück kosten nur 3.95 Franken, was einem Stückpreis von 13 Rappen entspricht. Alles in allem habe ich aber grossen Spass an Cor und Ona. Ich kann Hamsterkäufe nur empfehlen.

12.03.2020 :: Anton Brüschweiler