Heinz Stucki sammelt Geld, damit seine «Sonne» bald wieder aufgeht

Heinz Stucki sammelt Geld, damit seine «Sonne» bald wieder aufgeht
Grosshöchstetten: Die «Sonne» ist aussen praktisch fertig, doch innen fehlt noch viel. 1,5 Millionen sollten zusammenkommen, um die Sanierung zu beenden und eine Stiftung zu gründen.

Nachdem am 18. Januar 2016 ein Brand im Dachstock der «Sonne» Schaden angerichtet hatte, liess Besitzer und Wirt Heinz Stucki das Gebäude umfassend sanieren. Er werde häufig gefragt, wann er den Gasthof wiedereröffne. Darauf könne er derzeit keine Antwort geben, denn seine finanziellen Möglichkeiten seien erschöpft, sagt Stucki. Das Problem: Aussen ist das Haus bis auf einige Arbeiten am Anbau auf der Rückseite fertig, innen aber bleibt noch viel zu tun. «Alle Räume befinden sich erst im Rohbau. Es hat weder eine Küche noch Leitungen oder Einrichtungen», erläutert Heinz Stucki. Bisher habe er 1,8 Millionen Franken investiert, 1,6 Millionen davon habe die Gebäudeversicherung übernommen. Für den Innenausbau sei eine weitere Million nötig. und mit 500’000 Franken möchte Stucki eine Stiftung gründen. Er würde seine beiden Liegenschaften, nebst der «Sonne» gehört ihm auch das Jakobhaus, in die Stiftung einbringen.



Die Räume mit Leben füllen

Es sei ihm ein Anliegen, «den Gasthof voller Kultur, voller alter Details der Nachwelt zu erhalten». Dazu möchte er alte Gegenstände aus seiner Sammlung nicht nur ausstellen, sondern für verschiedene Angebote nutzen. «Meine Vision ist, ein lebendiges Museum mit Restaurant zu betreiben unter dem Motto ‹Essen erleben›.» Beispielsweise werde im ersten Stock ein Ausstellungsraum entstehen mit einer alten Küche, die auch in Betrieb genommen werden könne. Und auf der zweiten Etage soll ein nach oben offener Speisesaal eingerichtet werden. Im Keller hat Stucki ein Weinkundemuseum geplant. Gästezimmer sind dagegen keine mehr vorgesehen.

An Ideen, wie er die Räume mit Leben füllen könnte, mangelt es dem Besitzer der «Sonne» nicht. Essig herstellen, ein Sauerteigbrot ansetzen und weitere kulinarische Fertigkeiten möchte er vermitteln. Oder man könne ein Menü auf Langnauer Geschirr geniessen und danach mit einem alten Eisen «brätzele» oder Kaffee rösten. An drei Tagen, von Freitag bis Sonntag, will der Wirt das Restaurant offen haben, die übrige Zeit soll für Gruppen reserviert sein.



Ziegel zu kaufen

Damit aus der Vision Realität wird, sucht Heinz Stucki nun Geldgeber. In einem Beitrag im Gemeindeheft «Dorfspiegel» lädt er dazu ein, Ziegel für 25 Franken zu erwerben. «Davon hat es 20’000 auf dem Dach.» Zudem werde er auf verschiedene mögliche Investoren zugehen. Wie schätzt er die Chance ein, dass die 1,5 Millionen Franken zusammenkommen? «Wenn ich nicht daran glauben würde, hätte ich schon vor drei Jahren aufgegeben.» Und wenn es nicht gelingt? «Dann beginne ich vorerst nur mit dem Restaurant im Erdgeschoss.»



06.12.2018 ::