«Ich habe den Örgelibau in Eigenregie erlernt»

«Ich habe den Örgelibau  in Eigenregie erlernt»
Sumiswald: Die Firma ämmitaler örgeli heisst ab Neujahr «Aemmitaler Oergeli Manufaktur». Peter Wisler übergibt sein Geschäft dem langjährigen Mitarbeiter Hans Ulrich Wermuth.

Hans Ulrich Wermuth, ab Neujahr Inhaber der «Aemmitaler Oergeli Manufaktur», berichtet in der nach Leim und Holz riechenden Werkstatt, dass er seinerzeit wegen Schulterproblemen eine neue Anstellung gesucht und bei seinem Vorgänger Peter Wisler fündig geworden sei. Er übernehme das Geschäft, damit es weiterbestehen könne. «Wir haben genügend Aufträge auszuführen», erzählt der ehemalige Schreiner. Fünf Mitarbeiter seien beschäftigt; zudem helfe seine Frau im Betrieb mit; sie kümmere sich um die Buchhaltung und führe auch kleineren Arbeiten an den Instrumenten aus. Er selber habe den örgelibau in Eigenregie erlernt und stellt mittlerweile verschiedenste örgeli her, beispielsweise mit blauem, rotem oder grünem Blasebalg. Einige örgeli werden sogar mit verschiedenen Motiven bemalt. «Eine bald 80-jährige Frau übernimmt diese Auftragsarbeit für uns im Stil der Bauernmalerei», erklärt Wermuth.



Firma mit Tradition

Das weinende und lachende Auge erwähnt der scheidende Inhaber der Firma ämmitaler örgeli, Peter Wisler. Nach genau 30 Jahren örgelibau und einem Hirnschlag vor zwei Jahren, empfinde er es auch als Entlastung, das Geschäft in jüngere Hände übergeben zu können. Er werde zeitweise in seinem privaten Atelier zuhause in Lüscherz noch kleinere Arbeiten für den neuen Inhaber ausführen. Wislers Vorgänger, Rudolf Reist Senior, habe 1966 begonnen, örgeli zu reparieren und die typischen ämmitaler-örgeli herzustellen. Peter Wisler stieg seinerseits 1979 ins Geschäft ein. Jetzt sei es an ihm gewesen, sich um einen Nachfolger zu bemühen, erzählt der 60-Jährige.



07.12.2017 :: Benedikta Locher (bfl)